BeeGuards: Ein EU-Projekt für zukunftsfähige Bienenvölker
Die Imkerei ist ein beliebtes Hobby vieler Menschen, gleichzeitig ist die Honigbiene ein wichtiges Nutztier und ein interessanter Forschungsgegenstand für die Wissenschaft. Wo sich die unterschiedlichen Gruppen treffen, entstehen spannende Synergieeffekte. Das geschieht aktuell im EU-geförderten Projekt „BeeGuards“, das sich mit der Gesundheit und Widerstandsfähigkeit von Bienenvölkern befasst. Vergangene Woche trafen sich alle 27 Partner aus 16 Ländern beim italienischen Koordinator CREA in Bologna, um über Ergebnisse und neue Ideen zu diskutieren.
Ein dringendes Thema, das die Wissenschaftler aktuell beschäftigt, ist die Tropilaelaps-Milbe, ein Parasit, der bisher nur in Asien vorkam. Neueste Funde in Georgien zeigen jedoch, dass sich die Milbe in Richtung Europa ausbreitet. Die Tropilaelaps-Milbe verbringt den Großteil ihres Lebens in den Brutzellen der Honigbiene und zerstört bis zu 50 Prozent der Brut. Sollte sie sich in Europa etablieren, droht eine globale Bedrohung für die Honigbiene – und ein weiteres schwerwiegendes Problem für Imker, die bereits mit der seit Jahrzehnten verbreiteten Varroa-Milbe kämpfen.
Das Projekt „BeeGuards“ (2023–2027) verfolgt das Ziel, den europäischen Bienenzuchtsektor resilienter gegenüber Herausforderungen wie Parasiten, Klimawandel und anderen Stressfaktoren zu machen. Dabei stehen nachhaltige Managementpraktiken, innovative Zuchtstrategien sowie digitale und prognostische Werkzeuge im Fokus, die es ermöglichen sollen, sich an die sich verändernde Umwelt anzupassen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Wechselwirkungen zwischen äußeren Umweltfaktoren – etwa Bewirtschaftung, Ernährung und Ressourcenknappheit – und den Auswirkungen neuer Stressoren wie der Tropilaelaps-Milbe. Bei der Erforschung, wie sich abiotische Faktoren auf die Widerstandsfähigkeit der Bienen auswirken, kommen biotechnologische Methoden bei der Untersuchung der Darmflora von Bienen und biologische Tests mit hoher Aussagekraft zur Untersuchung ihrer Immunologie zum Einsatz. Die Darmflora beeinflusst das Immunsystem der Bienen entscheidend.
Das Besondere an „BeeGuards“ ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Über 100 Wissenschaftler und Praktiker von Universitäten, Forschungsinstituten, IT-Unternehmen, Imkereibetrieben und -verbänden aus ganz Europa bringen ihr Wissen ein, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Diese internationale Kooperation wird administrativ durch ein erfahrenes Projektmanagement-Team aus Berlin koordiniert. Die ConsulTech GmbH sorgt dafür, dass das Projekt reibungslos abläuft und die Wissenschaftler sich auf ihre Forschung konzentrieren können. Die Aufgabe von ConsulTech ist es, den Wissenschaftlern den Rücken freizuhalten, damit sie sich auf die Forschung konzentrieren können. ConsulTech stellt sicher, dass die Projektpartner unabhängig von ihrem Erfahrungsgrad bei der Teilnahme an EU-geförderten Projekten die administrativen und finanziellen Richtlinien des Fördergebers einhalten und ein reibungsloser Projektverlauf möglich ist.
Die Tropilaelaps-Milbe zeigt, wie schnell sich neue Bedrohungen für die Honigbiene entwickeln können. Projekte wie „BeeGuards“ machen deutlich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Politik ist, um die Bienenzucht nachhaltig zu stärken. Nur durch gemeinsames Handeln können wir sicherstellen, dass die Honigbiene – und mit ihr ein zentrales Glied unserer Nahrungskette – auch in Zukunft nutzbar bleibt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Projekts https://beeguards.eu/.
Gefördert durch das Horizon Europe-Programm für Forschung und Innovation der Europäischen Union No. 101082073. Disclaimer: Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Kommission wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für diese verantwortlich gemacht werden.